Was gibt es schöneres als einen vierbeinigen Gefährten?
Hunde gelten ja nicht umsonst als die besten Freunde des Menschen. In Zahlen sind es in Deutschland aktuell über 10 Mio., etwa doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren. Weltweit werden wohl 470 Mio Hunde als Haustiere gehalten. Da fragt man sich als sonst umweltbewusster, nachhaltig denkender Mensch schnell: Ist es überhaupt möglich Nachhaltigkeit mit Hunden zu vereinbaren?
Ein 29Kg schwerer Labrador verursacht ca 950Kg CO2 pro Jahr. Der größte Teil dieser Emissionen geht auf das Futter mit ca. 64% zurück. Dazu kommen mit 17% Ausfahrten zu Spaziergängen und zum Tierarzt. Aufzucht, Pflege und auch die Hundekotbeutel nehmen einen kleineren Anteil ein.
Was kann ich also tun um meinen Hund nachhaltiger zu halten?
nachhaltiges Hundefutter
Da die größten Emissionen vom Futter ausgehen, ist dies auch der wichtigste Ansatzpunkt um Emissionen zu reduzieren. Ganz klar ist der Anteil vom Fleisch im Hundefutter der größte Verursacher von CO2. Aber kann man einen Hund vegan ernähren? Grundsätzlich steht dem nichts entgegen, sollte aber individuell abgewogen und evtl. mit dem Tierarzt des Vertrauens im Hinblick auf spezielle Vorerkrankungen des eigenen Vierbeiners überprüft werden. Wenn du dich für vegane Ernährung und Nährstoffe bei uns Menschen interessierst schau doch mal hier vorbei, da habe ich die wichtigsten Fakten einmal zusammengefasst.
Verträgt dein Hund kein veganes Futter, isst es nicht oder braucht spezielles an Vorerkrankungen angepasstes Futter? Dann kannst du dennoch schauen, dass du lokal hergestelltes Futter kaufst und das in möglichst großen Verpackungen, um auch hier Plastikmüll einzusparen. Außerdem kannst du dich informieren, welche Hersteller besonders auf Nachhaltigkeit achten und auf Tierversuche verzichten. Das hat mich tatsächlich am meisten bei der Recherche für diesen Artikel schockiert, dass einige Hersteller von Tiernahrung diese Versuche durchführen um mit der ernährungsphysiologischen Eignung werben zu können. Hierzu werden Hunden z.B. die Mägen mit Öl vollgepumpt und das Blut im Labor getestet. Oder wenn das Bellen der Hunde im Labor stört große Teile des Kehlkopfes entfernt, damit die Hunde genau das nicht mehr können.
Eine Liste mit Herstellern, die nicht mit Tierversuchen arbeiten, findet ihr auch bei Peta.
Die Marke die du dir jetzt ausgesucht hast gibt es nicht in deinem regionalen Tierbedarfsladen und du fragst dich ob es nachhaltig ist es dann online zu bestellen? Dann schau mal bei diesem Beitrag vorbei!
nachhaltiger Umgang mit Hundekot
Was sich bestimmt jeder Hundebesitzer, der sich mit Nachhaltigkeit beschäftigt, mindestens schon einmal gefragt hat: Ist es nicht vielleicht besser das Häufchen vom Hund liegen zu lassen, statt es mit einer Plastiktüte aufzuheben und in den Müll zu werfen, wo es dann verbrannt wird?
Tatsächlich wäre es das nicht. Denn in einer Studie der TU Berlin (Environmental Impacts of a Pet Dog: An LCA Case Study, Kim Maya Yavor †, Annekatrin Lehmann and Matthias Finkbeiner * von 2020) konnte gezeigt werden, dass durch die Anreicherung von Phosphor, Stickstoff und Schwermetallen im Boden durch den Hundekot die Trinkwasserqualität abnimmt. Die Frischwassertoxizität ist sogar schlimmer als eine 6,5 Hektar große landwirtschaftlich genutzte Fläche ein Jahr lang mit Glyphosat zu behandeln. Der Hundekot gehört also eingesammelt. Wenn dies nicht durch den Hundehalter erfolgt, so muss häufig die Stadtverwaltung oder Gemeinde einspringen. Dies verursacht aber deutlich mehr Emissionen, als wenn diese nur die bereitgestellten Mülleimer entleeren müssten. Wer nun noch mehr tun möchte als nur den Kot seines Hundes einzusammeln, kann auch Alternativen zu Plastiktüten z.B. aus Papier oder abbaubaren Kunststoffen probieren. Den größten Einfluss hat aber das Einsammeln an sich.
Auf was kann man sonst noch achten?
Die größten Einflussfaktoren auf die Emissionen eines Hundes hätten wir damit eigentlich schon behandelt, was könnte man aber darüber hinaus für Nachhaltigkeit mit Hunden noch tun?
Zum einen wäre natürlich die Anschaffung. Zuerst sollte man ganz ehrlich zu sich sein, denn einen Hund zu adoptieren ist immer eine große Verantwortung. Hab ich wirklich die Zeit und Möglichkeit einen Hund zu halten und gut zu versorgen?
Wenn der Entschluss steht, stellt sich nur noch die Frage ob es ein Hund vom Züchter sein muss oder vielleicht lieber einer der Hunde aus dem Tierheim nebenan? Bei letzterem wird nicht extra für meine Nachfrage ein neuer Hund gezüchtet. Außerdem kannst du bei Spielzeug, Leinen, Halsbändern und Geschirren für deinen Hund darauf achten, dass sie aus nachhaltigen Materialien gefertigt wurden und möglichst langlebig sind.
Einige Dinge kannst du auch z.B. bei Kleinanzeigen gebraucht finden. Für den Anfang ist auch weniger oft mehr. Unsere Hunde können mit Spielzeug kaum was anfangen und nutzen nur ein Kauholz, schau also erst mal, was du wirklich für deinen Hund brauchst.
(Werbung) Wenn du nachhaltige Produkte für deinen Hund suchst, schau doch mal hier im Avocadostore vorbei.